Über ein Mädchen - Joanne Horniman

Mittwoch, 18. September 2013

Originaltitel: About a girl

Autor/in: Joanne Horniman

Erschienen: April 2013

Format: Hardcover

Seitenzahl: 224 Seiten

Preis: € 15,90

ISBN: 978-3-551-58271-3

Verlag: Carlsen



Anna ist schüchtern und einsam – bis sie Flynn trifft, zuerst mit Gitarre auf der Bühne, dann im Café, dann mit vollen Einkaufstaschen auf der Straße. Beide fühlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen. Zusammen zeichnen sie, essen Bananenkuchen, träumen, baden, lachen – und lieben sich. Doch auch zwischen Liebenden gibt es Geheimnisse; auch Liebende sind sich manchmal unglaublich fremd und manchmal hält die Liebe nicht …


Ich liebe das Cover vom Buch und nicht nur das, nein, das ganze Layout ist unglaublich schön. Beim Lesen mache ich immer den Schutzumschlag ab (dieser stört mich beim lesen) und dann sehe ich dieses Buch, mit den Teetassen Abdrücken und den Teeflecken und es war einfach unglaublich schön und dagegen ist das Englische Cover eine echte Unverschämtheit, das Buch hat was poetisches, und das Deutsche Cover drückt das perfekt aus, dagegen sieht das Englische Cover aus wie ein Kinderbuch und es passt einfach nicht zum Thema.

"Heute Morgen bin ich aufgewacht und musste an sie denken."
Das Buch handelt von Anna, die sehr früh feststellt, dass sie keine Jungs liebt, sondern Mädchen. Das Buch ist so aufgebaut, dass man denkt, dass Anna einem die Geschichte erzählt, also sie blickt auf das Geschehen mit Flynn zurück und schon im Prolog merkt man, wie sehr Anna Flynn liebt. Die wirkliche Handlung beginnt damit, dass Anna Flynn das erste Mal sieht und sie war direkt fasziniert von ihr und dann mussten sie sich einfach kennen lernen.
 
Anna ist keine typische "Lesbe", sie ist Vielseitig und realistisch und am liebsten mochte ich sie, als sie nicht über alles nachgedacht hat, nicht alles analysiert hat, sondern einfach gehandelt hat und durch Sätze, die sie beim Erzählen eingefügt hat, wirkte die Geschichte viel realistischer.

Flynn schien besonders, aber manchmal hat sie mich durch ihr Verhalten echt genervt, aber daran habe ich auch gemerkt, dass sie, bevor sie Anna kennenlernte, keine Lesbe war und irgendwie hat es mich an etwas erinnert was ich mal gehört habe: Ein Mensch verliebt sich nicht in ein Geschlecht, sondern in einen Menschen. Man mag über den Satz denken, was man will, aber ich finde er passt zum Buch.
  
Das Buch hat auch noch eine viel größere Rückblende, also vor der Zeit mit Flynn, als Anna sich ihrer Neigung richtig bewusst wurde und dieser Teil hat gezeigt, wie schwer Anna das ganze gefallen ist und  wie alleine und fehl am Platz sie sich gefühlt hat und dieser Einblick war Besonderen einfühlsam und lebendig beschrieben.

Joanne Horniman hat es geschafft, ein Buch über ein so besonderes Thema ganz ohne Klischees und Vorurteile zu schreiben und genau das war es, was mir am Buch so gefallen und besonders gemacht hat.

Die Geschichte ist einfühlsam geschrieben und wenn ich an die Geschichte denke, fällt mir sofort das Wort zärtlich und zerbrechlich ein.

Der Schreibstil von Joanne Horniman ist etwas ganz besonderes und irgendwie auch poetisch. Er war ein bisschen ungewohnt, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und dann mochte ich ihn sehr gerne.

Zwar war das Ende von "Über ein Mädchen" sehr offen, aber es hat zum Buch gepasst und irgendwie war das Ende etwas ganz besonderes und wunderschön.
Ein Buch über eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die mehr Fassetten hat, als die Meisten denken und genau das war es, was das Buch so besonders gemacht hat. Aber auch der Schreibstil der Autorin war was ganz Besonderes und das Buch wird einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal haben.
4 von 5

Mein Dank gilt dem  Carlsen Verlag!




Lieber Dylan - Siobhan Curhan


Originaltitel: Dear Dylan

Autor/in: Siobhan Curhan

Erschienen: 19. Juli 2013

Format: Hardcover

Seitenzahl: 240 Seiten

Preis: € 12,99

Verlag: Baumhaus



Das Leben der 14-jährigen Georgie ist ein einziges Chaos. Sie ist überzeugt, dass nur der Soapstar Dylan Curtland ihre Probleme verstehen kann. Also schreibt sie ihm eine E-Mail - und bekommt tatsächlich eine Antwort! Es entwickelt sich eine virtuelle Freundschaft, doch bald muss Georgie feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint -
Wusstet ihr, dass es das Cover auch noch im Englischen gibt? Ja, gibt es wirklich, nur sind da diese goße weiße Fläche (um das Mädchen rum) mit wörtern wie frostfrei usw. bestückt.
"mein Gott, es fühlt sich wirklich verrückt an, dir eine Mail zu schreiben, als ob ich dich kennen würde oder so!"
Leserunde bei Lovelybooks. Ich: mh, wieso eigentlich nicht? klingt ganz spannend. Zeit vergeht, ich habe das Buch gewonnen und dann lag es bei mir im Briefkasten. Ich lese mir den Klappentext nochmal durch und habe mich für einen Moment gefragt, wieso ich mich wieder für ein so klischeehaftes Buch beworben habe (Anmerkung: ist es nicht!). Dann fing ich an das Buch zu lesen und ich konnte nicht mehr aufhören. Die E-Mails ließen sich so leicht lesen und mir gefiel der Schreibstil direkt.
Aber kommen wir erst mal zu den Dingen die mir nicht gefallen haben:

Ich lese die erste Mail (die Frage von oben wiederholte sich) und ich dachte mir nur, wenn das Buch so weiter geht, denke ich nicht, dass ich es zu Ende lesen werde. Kommen wir zu Begründung:
1. Georgie schreibt in der ersten Mail, dass sie Dylan liebt (hallo, er ist ein SCHAUSPIELER und sie kennt ihn nicht mal persönlich)
2. Georgie bekommt eine Standartantwort und glaubt, Dylan hätte nur ihr geschrieben (dabei gab es eindeutige Zeichen, dass es Standartantworten waren), dabei hat Jessica ihr auch noch gesagt, dass es welche waren, aber Georgie wollte nicht glauben.
3. Trotz den Standartantworten schreibt Georgie immer weiter E-Mails an Dylan.

So, dann bekam sie Nachrichten nur an sie gerichtet, aber trotzdem fände ich dies ein bisschen komisch. Was gibt es also abschließen zu sagen? Georgie war extrem naiv und ich habe mich wirklich gefragt, wie man so naive sein kann. Ich meine, dass war mehr als naive, ihr wisst alle, was ich meine!

Gut, das Negative wurde jetzt auch abgearbeitet und ich glaube, dass das wirklich das einzig schlechte am Buch war.

Am Ende von Teil 1 kam die große Wendung (ich möchte nicht vorgreifen) und diese Wendung machte das Buch um vieles besser. Georgie habe ich nach einer Zeit ins Herz geschlossen und zum Glück war sie nicht mehr so naiv.

Ich hatte wirklich Mitleid mit Georgie, ihr Stiefvater war ein Arsch und ich hätte ihn so, so, so gerne geschlagen, aber richtig fest, am besten in den Schritt (es tut mir leid, aber wer das Buch gelesen hat, kann mich verstehen) und ich habe die Mutter auf eine andere Weise auch gehasst, weil die den Ton-Zerstörer (Stiefvater) einfach machen ließ und ihr eigenes trauriges Leben eiterführte. Dann noch der Theaterworkshop an dem die schon wirklich gestrafte Georgie nicht teilnehmen durfte und selbst das hat nicht gereicht, Georgie wurden immer weiter Steine in den Weg geleckt und als man Gedacht hat, endlich passiert mal was gutes in Georgies Leben, kommt wieder irgendwas, was alles kaputt macht und an einigen Stellen habe ich fast geweint und ich wollte Georgie einfach nur drücken und ihr sagen, dass alles gut wird. An manchen Stellen im Buch war ich kurz davor zu weinen.

Das Ende vom Buch war perfekt, alles wurde wunderschön aufgelöst und man darf verraten, dass auch Georgie endlich mal Glück hatte und genau das war es, was mich so glücklich machte, nachdem ich das Buch beendet hatte.
Das Buch hat mir nicht nur gefallen, es hat mich auch berührt und trotz den kleineren Mängeln am Anfang konnte mich das Buch vollkommen überzeugen und ich kann es jedem empfehlen, der sich für ein ernsteres Thema interessiert und man sollte sich nicht vom Klappentext abschrecken lassen, denn es ist so viel mehr als nur eine klischeehafte Geschichte.

Danke an den Baumhause Verlag für das tolle Buch!